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2013/06/30

Individuelle Fensterbank oder Gartenplatten selbst herstellen

Es ist gar nicht so schwer, eine individuelle Fensterbank selbst herzustellen. Ich habe lange überlegt, wie  schön, anders und preiswert eine Fensterbank für mein Steingartenhaus aussehen soll. Die Standardfensterbänke aus Aluminium gefallen mir zum Beispiel überhaupt nicht.

Dann hatte ich die Idee. Ich baue mir selbst in meinen individuellen Maßen eine auch für eine Blumenkästen ausreichend breite Fensterbank. Verwendet wurde einfach Beton, den ich selbst aus Zement mit Sand (1Teil Zement + 3 Teile Sand) hergestellt habe. Oben eingedrückt wurden hier ortsübliche kleine Kalksteine, die ich auf dem Acker gefunden habe. Man kann natürlich auch alle möglichen anderen kleinen Steine nehmen, ganz wie es gefällt: Ob nun Kiesel, Granit, weißen Kalk oder Marmor. Das hängt vom individuellen Geschmack ab.



Hier wurden gleich 5 Fensterbänke hergestellt. Die oberen 3 sind fertig. Die Schichtdicke ist 5-7 cm. Es müssen deshalb kleine flache Steine ausgewählt werden. Die einzelnen Fensterbänke sind durch Holzbretter abgetrennt.
Flache Steine werden in frischen Beton gedrückt. Es ist ein wenig wie ein Mosaik. Die Steine sollten schon so einigermaßen ineinanderpasen. Die Lücken werden mit Betona ausgefüllt. Mit dieser Methode kann man natürlich nicht nur Fenterbänke herstellen, sondern auch Gartenplatten, Sockel für Figuren und außergewöhnliche Gartenwege.
Der Beton darf nicht zu flüssig sein. Am besten ist er, wenn er noch krümelig ist. Hier eine Aufsicht auf den Zementeimer. Wenn das Material zu weich ist versinken die Steine darin.

Das Baumaterial sind Kalksteine, die hier regional ansstehen. Sie sind einfach vom Acker eingesammelt und ein wenig gereinigt. Mit einem Fäustel kann man noch ein wenig Steine zerkleinern, wenn mal absolut nicht das passende Stück für das Fensterbankpuzzle gefunden wird.

Das hier sind ideale Ecksteine.Die Ecksteine für eine Fensterbank oder auch für Gehwegplatten sollten möglichst rechteckig an einer Seite sein. Alle hier zu sehenden Stücke haben an der linken unteren Seite einen rechten Winkel. Man muss mit der Zeit einen Blick für Steine entwickeln. Ich mache es seit Jahren. Für Anfänger kann es schon etwas schwieriger sein, immer das genau richtige passende Exemplar zu finden.

Hier die gleichen Steine mit dem rechten Winken von der Seite. So regelmäßig sind sie dann doch nicht. Die Dicke ist bei Natursteinen schon recht unterschiedlich. Dass wird dann über den Beton ausgeglichen. So ganz einfach ist es dann doch nicht.

Das Ceresit Mörtelfit "Wasserdicht" flüssig ist ein ganz wichtiges Zusatzmittel für den Beton. Es macht den Beton wasserdicht und verhindert im Winter, dass Wasser eindringt und der Beton zerfriert. 5 Liter kosten um die 20 Euro bei Hellweg, Mittel mit andrem Namen zu wasserdicht Abdichten gibt es aber sicher auch in anderen Baumärkten. Darauf sollte nicht verzichtet werden. Ich habe es an einer Stelle bei einem auch mit Natursteinstücken konstruierten Gartenweg vergessen und schon nach einem Winter gibt es Abplatzungen vom Beton.

100 ml = Ein halbes Glas voll reicht für eine Füllung des Betonmischers mit dem Ceresit aus.

Ein Bild von der Seite zeigt meine Konstruktion: Holzbretter als Seitenbegrenzung und mit schweren Steinen abgestützt, damit nichts verrutschen kann. Entsprechend kann man auch Gartenwegplatten erstellen. Die Maße sind individuell möglich. Es muss ja nicht immer quadratisch oder rechteckig sein. Wer will kann auch eine Tischplatte daraus herstellen? Die wird dann aber sehr schwer.

Zum Herstellungsprozess: Oben eine fertige Fensterbank. Erst wird zum Verfugen eine Schlämmschicht aus dem gleichen Betonmaterial aufgebracht. Die ausgebrachte Schlämmschicht sieht man in der Mitte. Die muss relativ feucht und flüssig sein, damit es einsinkt und alle Lücken ausfüllt. Ich habe es mit einer Küchenbürste gut verteilt.  Wichtig ist es, die Oberfläche nach dem Verfugen noch am gleichen Tag sehr gut zu reinigen. Die Küchenbürste kann man dann auch zum groben reinigen der neuen Fensterbank benutzen. Die Bürste dazu immer wieder ausspülen und gut abschütteln. Es darf nicht zu feucht werden. Als zweiten Reinigsgang empfiehlt sich ein Küchentuch / Haushaltslappen, dass man vorsichtig über die Steine reibt. Es sollte immer wieder ausgespült und gut ausgedrückt werden. Nach vielen Wiederholungen erhält man den fertig Zustand oben. Unten im letzten Bild  sieht man noch die sorgfältig verlegten Steine vor dem Verschklämmen.


Hier die Seitenansicht. In der Mitte ein zwei Fensterbänke trennendes Holzbrett. Natürlich sind die Steine nicht ganz eben. Wen das stört, der sollte man sich lieber nicht für eine Fensterbank aus Natursteinbruchstücken entscheiden. Gartenplatten sollten annähernd quadratisch sein und nicht zu dünn, damit sie nicht beim Transport zerbrechen. Es empfiehlt sich erst nach einer Wochen die Gartenplatten zu bewegen, damit sie völlig ausgehärtet sind.

Die fertige Fensterbank. Es war mein erster Versuch, von daher bin ich noch nicht ganz mit der Optik zufrieden. Die neuen Fensterbänke (erstes Foto mit der Serienproduktion von 5 Fensterbänken) sind wesentlich besser gelungen. Vor allem beim Säubern war ich noch etwas schludrig und bei der Herstellung war der Beton zu weich. Gut, dass man sich immer wieder verbessern kann.
 Wer es auch probieren will sollte es erst mal mit einer Gartenplatte oder einer Fensterbank versuchen, damit man die Technik lernen kann. Falls man nur wenig machen will, kann man auch gleich Fertigbeton im Baumakrt kaufen. Ein Sack mit 20 oder 25 kg reicht da völlig aus. Viel Vergnügen!

Ein Link zu der Seite http://www.garten-anders.de würde sehr helfen, das Tagebuch bekannter zu machen.